Auf Antrag der GRÜNEN Kreistagsfraktion gibt es beim Kreis Steinfurt einen Inklusionsbeirat, der sich zu Jahresbeginn zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenfand. 10 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahre 2009. Der Kreistag hat jedoch mehrheitlich gegen das von den GRÜNEN geforderte Rederecht der Mitglieder des Inklusionsbeirates in den Fachausschüssen gestimmt. Der frisch gewählte Vorsitzende des Beirates, Dirk Winter aus Rheine, kritisierte dieses fehlende Rederecht bei seinem Besuch in der GRÜNEN Kreistagsfraktion.
Inklusion bedeutet: Gleichberechtigte, soziale Teilhabe. Diese drei Worte reichen bereits aus, um das zentrale Ziel des Inklusionsbeirates zu beschreiben. Dirk Winter ist der Überzeugung, dass dieses Ziel jedoch nicht mit Gesetzen oder Vorschriften erreicht werden kann, sondern nur mit der „eigenen Grundhaltung, um Menschen zu sensibilisieren und eine Kultur zu prägen!“ Der Artikel 4 der UN-Behindertenkonvention fordert dazu eine aktive Einbeziehung der Menschen mit Behinderungen in die politische Arbeit. Wie auch die GRÜNEN stört Winter sich jedoch erheblich an der Umsetzung dieser Forderung im Kreistag: Der Inklusionsbeirat hat kaum eine Chance auf aktive politische Teilhabe ohne eine echte Mitwirkungsmöglichkeit in den Fachausschüssen.
Winter schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Wenn genügend von uns Ungerechtigkeit anprangern, aber, noch viel wichtiger, ein Miteinander leben, werden wir das Bewusstsein Aller ändern.“ Verbunden mit diesem Appell an ein „neues Miteinander“ war die Bitte an die GRÜNEN, gemeinsam mit dem Inklusionsbeirat weiterhin um ein Rederecht in den Fachausschüssen des Kreistages Steinfurt zu kämpfen.