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Kreisverband SteinfurtNews

Aktuelles

Grüne unterstützen NABU-Klage gegen den Flughafen Münster-Osnabrück

19.11.2010

An der Spendenaktion haben sich der Kreisverband Bündnis 90/ Die Grünen und folgende Ortsverbände der Grünen beteiligt:

Kreisverband

300,--€

OV Ladbergen

500,--€

OV Lengerich

200,--€

OV Saerbeck

500,--€

OV Greven

500,--€

OV Steinfurt

200,--€

OV Hörstel

200,--€

OV Rheine

250,--€

OV Tecklenburg

100,--€

 

Es wird vom NABU darauf hingewiesen, dass jede Spende, auch von Einzelpersonen, willkommen und auch steuerlich absetzbar ist.

Hier das Konto des Naturschutzbundes:

Bank für Sozialwirtschaft, Blz: 370 205 00, Kto: 1 12 12 12, Stichwort: FMO-Klage

Weitere Infos zur FMO-Klage unter: http://nrw.nabu.de/themen/verkehr/flugverkehr/index.html

Unkonventionelles Erdgas - Fachgespräch der Grünen Fraktionen im Europaparlament und Bundestag

19.11.2010

In Europa befinden sich immer mehr Energieunternehmen auf der Suche nach Schiefergas. Schiefergas ist Erdgas, dass aus Schiefergesteinen gefördert wird. Geographische Schwerpunkte bei dieser Suche sind u.a. Deutschland, Polen und Schweden. In den USA stammen bereits heute 50 Prozent des geförderten Erdgases aus sogenannten unkonventionellen Lagerstätten, zu denen auch Schiefergestein gehört. Die USA haben sich dadurch vom Gasimporteuer zum Exporteur gewandelt. Medienberichte über Trinkwasserverunreinigungen und die Förderung von radioaktiven Stoffen und weiteren Giftstoffen wir Arsen und das daraus resultierende Engagement der Umweltverbände vor Ort haben im US-Bundesstaat New York nun jedoch zu einem Moratorium für die Förderung von Schiefergas geführt.

Die Grüne Bundestagsfraktion hat diese Berichte zum Anlass für zwei Kleine Anfragen an die Bundesregierung zum Stand der Förderung von Unkonventionellem Erdgas in Deutschland genommen, die Fragen wurden jedoch nicht oder nur unzureichend beantwortete (Drucksachen 17/1867 und 17/3029). Im Rahmen eines Fachgesprächs mit Experten sollten daher die vielen offenen Fragen geklärt werden.

Schiefergas bietet Chancen und Risiken

Reinhard Bütikofer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN/EFA im Europäischen Parlament, eröffnete die Veranstaltung und berichtete über die Wahrnehmung von Schiefergas aus europäischer Perspektive. Bütikofer verwies darauf, dass das Thema Schiefergas auf europäischer Ebene bereits wesentlich intensiver diskutiert wird, als dies in Deutschland der Fall ist. Angesichts einer bisher unveröffentlichten Studie der Cambridge Energy Research Associates sei dies auch nicht verwunderlich: Die Forscher schätzen die europäischen Reserven von Schiefergas auf 160 Billionen Kubikmeter, was dem Vierfachen der bisher von der Internationalen Energieagentur (IEA) angenommenen Reserven entspricht. Allerdings ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar, welche Mengen davon förderbar sind.

Bütikofer stellte heraus, dass Erdgas für die Energieversorgung in Europa noch auf Jahrzehnte unverzichtbar ist, und die Möglichkeit diesen Rohstoff auf heimischem Territorium zu fördern, gerade angesichts der Importabhängigkeit Europas, attraktiv erscheint. Bedenklich stimmten allerdings die Berichte aus den USA über mit Erdgas angereichertem Trinkwasser sowie radioaktive n Giftstoffen. Die gelangen bei der Förderung an die Oberfläche.

Erdgas wichtiger Bestandteil der Europäischen Energieversorgung

Michael Schütz, Referent für einheimische fossile Rohstoffe in der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission stellte heraus, dass Erdgas gegenwärtig einen Anteil von 26 Prozent am Europäischen Energiemix hat und damit ein wichtiger Pfeiler der Europäischen Energieversorgung ist. Dies werde voraussichtlich in den kommenden Jahrzehnten auch so bleiben, da Erdgas in vergleichsweise großen Mengen in Europa und seinen Nachbarregionen vorhanden ist und durch die geringe Kohlenstoffintensität auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

In den vergangenen Jahren habe sich der europäische Gasmarkt jedoch dahin gehend gewandelt, dass immer größere Mengen von verflüssigtem Erdgas, LNG (Liquified Natural Gas), auf den europäischen Gasmarkt strömen. LNG kann mit speziellen Tankern in alle Teile der Welt transportiert werden. War der Gasmarkt früher ein rein regionaler und an Pipelines gebundener Markt, ist dieser heute dabei sich zunehmend zu globalisieren, so dass z.B. LNG, das auf Grund des Schiefergas-Booms in den USA nicht mehr benötigt wird, auch nach Europa geliefert werden kann. Für eine genaue Einschätzung der Auswirkungen einer möglichen Schiefergasförderung in Europa auf den europäischen Gasmarkt, fehlt nach Auffassung des Vertreters der Europäischen Kommission jedoch noch eine verlässliche Potentialabschätzung. Vermutlich werde man erst in einigen Jahren genauer wissen, wie hoch das wirtschaftlich förderbare Potential in Europa ist. Dies kann man jedoch erst konkreter nach tatsächlichen Explorationstätigkeiten von Unternehmen einschätzen.

Grundsätzlich könne eine Förderung von heimischem unkonventionellen Erdgas aber einen Beitrag zu Versorgungssicherheit, Emissionsrückgang und wirtschaftlicher Entwicklung leisten. Entscheidend werde laut Schütz jedoch sein, dass glaubwürdige Antworten zu Umweltfragen gefunden werden. In mindestens einem US-Bundesstaat ist auf Grund von Bedenken, ob der Trinkwasserschutz gewährleistet ist, ein vorübergehendes Moratorium erlassen worden. Weiter hat die US-Regierung eine umfassende Studie zu diesem Thema in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse im Jahr 2012 vorliegen sollen.

Nach derzeitiger Auffassung der Europäischen Kommission sind die auf EU-Ebene vorhandenen rechtlichen Regelungen jedoch ausreichend. Auch wenn es keine explizite Gesetzgebung zu Schiefergas gebe, umfassten die geltenden Regelungen, wie zum Beispiel die Wasserrahmenrichtlinie, implizit auch nicht-konventionelles Gas. Innerhalb dieses europäischen Rechtsrahmens sei es dann nicht zuletzt Aufgabe der Mitgliedstaaten angemessene Regulierungen zu finden und in Genehmigungsverfahren sicherzustellen, dass der Trinkwasserschutz u.a. Umweltaspekte gewährleistet werden.

BGR untersucht Schiefergaspotentiale in Deutschland

Professor Dr. Bernhard Cramer, Geologe von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), erläuterte zunächst einige grundlegende Fakten über unkonventionelles Erdgas. Als unkonventionelles Erdgas bezeichnet man Gas, das nicht ohne zusätzliche technische Maßnahmen gefördert werden kann. Unkonventionelles Erdgas kann aus dichten Tonsteinen (shale-gas), dichten Sandsteinen und Kalksteinen (Tight-Gas), Kohleflözen, Aquiferen und Gashydraten gewonnen werden. Es handelt sich dabei um normales Erdgas. Unkonventionell ist also nicht das Erdgas selbst, sondern die bei der Gewinnung angewandte Fördermethode. Nach der Erdgasbildung im Muttergestein migriert Erdgas aufwärts durch die Gesteinsschichten. Wird es dabei von einer undurchlässigen Gesteinssticht gestoppt, kann ein konventionelles Erdgasreservoir entstehen. Die Förderung von Shale Gas zielt jedoch auf Erdgas ab, welches das Muttergestein (Tonstein, Schiefer) nie verlassen hat. Um an dieses Erdgas zu gelangen, muss das Muttergestein aufgebrochen werden. Dieses Verfahren wird als „Hydraulic Fracturing“ bezeichnet. Dabei wird zunächst wie bei einer konventionellen Bohrung vertikal in die Tiefe gebohrt, bis die Gesteinsschicht erreicht wird, in welcher das Erdgas gebunden ist. Dann macht die Bohrung eine 90 Grad-Wende und wird in einer horizontalen Ausrichtung oft über mehrere hundert Meter in dem Gestein fortgesetzt. Nach dem Bohren werden Löcher in das Rohr gesprengt, das die horizontale Bohrung auskleidet. Dann werden große Mengen von mit Sand und Chemikalien vermischtes Wasser unter hohem Druck durch das Rohr gepresst. Das erdgashaltige Gestein bricht dabei auf, und es bilden sich Risse. Durch die Risse strömt dann Gas in das Rohr und kann an die Oberfläche geleitet werden.

Tongesteinsschichten als auch Kohleflöze kommen in vielen Regionen Deutschlands und der Welt vor; all diese Vorkommen können grundsätzlich Erdgas enthalten. Da die Erforschung dieser Lagerstättentypen aber gerade erst anläuft, sei eine belastbare Potentialabschätzung der unkonventionellen Gasmengen bislang nicht möglich. In Rahmen des auf fünf Jahre angelegten Projektes „Niko“ ist die BGR nun jedoch von der Bundesregierung mit einer Potentialanalyse beauftragt worden. Der Geologe geht jedoch davon aus, dass unkonventionelles Erdgas in großen Mengen in Deutschland vorhanden ist, wenn auch weniger als in den USA.

Ein Beispiel für einen Gasschiefer in Deutschland ist der Posidonienschiefer, der in verschiedenen Regionen Norddeutschlands Erdgas enthalten kann. Cramer wies weiter drauf hin, dass die Möglichkeit einer zukünftigen Förderung von heimischem Schiefergas jedoch abhängig von dem für die Förderung zu betreibenden technologischen Aufwand, der wirtschaftlichen Entwicklung (Energiepreise), der Akzeptanz in der Bevölkerung und nicht zuletzt auch von den Entscheidungen der Politik ist.

ExxonMobil erkundet in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen

Von den in Deutschland aktiven Energieunternehmen hat sich bisher nur der Konzern ExxonMobil öffentlich zu der Suche nach nichtkonventionellem Erdgas bekannt. Dr. Heinrich Herm Stapelberg, Bereichsleiter Public & Government Affairs bei Exxon Mobil Central Europe, stellte die Aktivitäten und Erkundungsvorhaben des Unternehmens in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vor.

Bereits seit Mitte der 1990er Jahre wird in dem Feld Söhlingen in Niedersachsen Tight-Gas gefördert. Seit dem Jahr 2005 wird auch in einem Gebiet südlich von Oldenburg Erdgas aus Karbongestein gefördert. Die neueren Erkundungen finden in dem Gebiet zwischen dem südlichen Rand Niedersachsens und dem nördlichen Rand des Ruhrgebietes statt. Gesucht wird dabei nach Erdgas in Schiefergestein und Kohleflözen. Das Münsterland stellt dabei bei der Suche nach Kohleflöz einen Schwerpunkt der Suche dar. Zur Zeit sind an 12 Standorten Probebohrungen/Kernbohrungen geplant bzw. bereits durchgeführt. Dabei werden im Wesentlichen Gesteinsproben entnommen. Nur an zwei Standorten sind Hydraulic Fracturing Tests geplant.

Das Hydraulic Fracturing Verfahren werde weltweit schon seit den 1940er Jahren angewendet und sei hinreichend erprobt. Die Bohrungen in Deutschland fänden gegenwärtig bis zu einer Tiefe von 2.000 Metern statt. Auch bei Geothermiebohrungen werde das Verfahren angewandt. Der Grundwasserschutz werde dabei in vollem Umfang berücksichtigt, und sei mit den heute zur Verfügung stehenden technischen Methoden auch beherrschbar.

Die Grundwasser führenden Schichten würden durch Stahlrohre mit einer Dicke von 10-20 Millimetern und Zement gegenüber dem Bohrloch abgedichtet. Die Ausdehnung der Fracs werde darüber hinaus durch Mikroseismik und Beobachtungsbohrungen bei den bereits durchgeführten Tests genau überwacht. Herm Stapelberg verwies weiter darauf, dass die beim Fracen eingesetzte Menge an Wasser zwar groß sei, jedoch deutlich geringer als bei anderen Formen der Gewinnung von Rohstoffen zur Energieerzeugung. So werde beim Kohleabbau zehn mal soviel Wasser eingesetzt.

Förderung von Schiefergas führt zu hohem Flächenverbrauch und Umweltbelastungen

Dr. Werner Zittel, Energieexperte von der Ludwig-Bölkow Systemtechnik GmbH, der auch bei der ASPO Deutschland und der Energy Watch Group aktiv ist, erläuterte anschließend die bei der Schiefergasförderung auftretenden Umweltauswirkungen. Am Beispiel des Antrim-Gasfeldes in Michigan (USA), welches bereits im Jahr 1998 sein Fördermaximum erreichte, erläuterte Zittel das Vorgehen bei der Erschließung eines Schiefergasfeldes. Da dort die Förderrate einer Quelle um ca. neun Prozent jährlich sinkt, ist es notwendig in kurzen Abständen immer wieder neue Quellen zu erschließen. Im Barnett oder Fayetteville-Gasfeld beträgt der Förderrückgang bis zu 70 Prozent jährlich. Zwar kann durch wiederholtes Fracen die Förderperiode verlängert werden, dennoch ist die Ergiebigkeit einer unkonventionellen Bohrung deutlich kürzer als bei einer konventionellen Bohrung. Dies hat die schnelle Erschließung immer neuer Felder mit neuen Bohrungen zur Folge, was zu einem immensen Flächenverbrauch führt. In den USA sind bereits ganze Landstriche mit den quadratischen Bohrplätzen in der Größe von 50x50 Metern und den Verbindungsstraßen zwischen den Feldern überzogen, was einen starken Eingriff in Landschaft und Natur darstellt. Die regelmäßige Erschließung neuer Felder führt darüber hinaus zu einem sehr hohen Verkehrsaufkommen durch den ständigen An- und Abtransport von Materialien und vor allem Wasser.

Weiter wurde für das Antrim-Gasfeld bestätigt, dass bei der Förderung von Schiefergas große Mengen des Klimagases CO2 in die Atmosphäre freigesetzt werden. In anderen Regionen (z.B. Texas, Ohio, Pennsylvania) wurde wiederum nachgewiesen, dass es zur Freisetzung von Benzol und UVHC-Emissionen gekommen ist. Weitere Folgeschäden können radioaktives Abwasser, die Versalzung von Flüssen und auch Korrosionsschäden an Industrieanlagen durch verunreinigtes Brauchwasser sein.

Ferner berichtete Zittel davon, dass verflüchtigtes Erdgas in manchen Regionen auch in die Trinkwasserversorgung eingedrungen ist, was in einem bestätigten Fall sogar zu einer Explosion in einem Haus geführt hat. Um den niedrigen Stellenwert zu verdeutlichen, den der Umweltschutz für Energieunternehmen einnehme, wies Zittel weiter darauf hin, dass die Firma Exxon obil im Jahr 2009 das Unternehmen XTO, spezialisiert auf Bohrtechniken nach Unkonventionellem Erdgas, für 30 Mrd. US-Dollar aufgekauft hat. Dieser Vertrag enthalte lt. Presseberichten jedoch eine Klausel, die Exxon einen Rücktritt vom Kaufvertrag ermöglicht, sollten die Umweltgesetze in den USA für die Förderung von Schiefergas wieder verschärft werden, nachdem sie im Clean Energy Act im Jahre 2005 für Bohraktivitäten der Kohlenwasserstoffindustrie deutlich aufgeweicht wurden.

Keine Erdgasförderung auf Kosten von Mensch und Natur

In einer abschließenden Bewertung hob Oliver Krischer die Bedeutung des Rohstoffes Erdgas für die zukünftige Energieversorgung, zum Beispiel durch den Einsatz in dezentralen Blockheizkraftwerken, hervor. Diese Technologie auszubauen, sei z. B. auch erklärtes Ziel der rot-grünen Landesregierung in NRW. Dennoch darf der grundsätzliche Bedarf von Erdgas und der Wunsch nach einer Diversifizierung des Erdgasbezuges nicht auf Kosten von Mensch und Natur geschehen.

Krischer bekräftigte die Forderung der Grünen nach einer Novellierung des Bergrechts, um die Informationen und Beteiligung von betroffenen Bürgern nach Bergbauvorhaben zu verbessern. Man müsse diskutieren, ob ein Raumordnungsplan für den Untergrund sinnvoll sein könne, um unterirdische Nutzungskonkurrenzen (z.B. mit Geothermie oder Druckluftspeichern) zu vermeiden. Oliver Krischer stellte weiter fest, dass das Thema Schiefergas daher auch auf die bundespolitische Agenda gehört und nicht weiter von der Bundesregierung ignoriert werden darf. Von Bündnis 90/Die Grünen wird dieses Thema auch weiterhin intensiv begleitet.

Nachfolgend finden Sie die Präsentationen der Referenten und ein von mir zusammengestelltes Hintergrund-Papier.

FGSchiefergasEUKomissionMichaelSchuetz.pdf

FGSchiefergasBGRBernhardCramer.pdf

FGSchiefergasExxonMobilHeinrichHermStapelberg.pdf

FGSchiefergasLBSWernerZittel.pdf

HintergrundpapierUnkonventionellesErdgas.pdf

Grüne stellen sich erneut hinter das Konzept der Gemeinschaftsschulen

19.11.2010

Stellungnahme der GRÜNEN im Münsterland zum Brief der 10 Bürgermeister aus der Region

Mit ihrem Positionspapier versuchen die 10 Bürgermeister aus den Mittelzentren des Münsterlandes der Landesregierung die Verantwortung dafür in die Schuhe zu schieben, dass das dreigliederige Schulsystem in ihren Kommunen in absehbarer Zeit gefährdet ist.

Wir Grüne stellen die berechtigten Bildungsinteressen der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt unserer Bildungspolitik. Im Blickpunkt der besagten Bürgermeister steht hingegen die Bewahrung der jeweiligen örtlichen Bildungsstrukturen.

Allen Beteiligten muss jedoch klar sein: ein wohnortnahes Angebot aller drei Bildungsgänge der Sekundarstufe I kann angesichts der deutlich zurückgehenden Schülerzahlen und des sich weiter in Richtung höherer Bildungsabschlüsse ändernden Schulwahlverhaltens der Eltern nicht aufrechterhalten werden. Die Konsequenz: Immer mehr Kommunen verlieren ihre Haupt- und zunehmend auch Realschulen.

Die neuen Anforderungen an das Bildungsangebot sowie die sich wandelnde Schulabschlussorientierung der Eltern, in Verbindung mit der demografischen Entwicklung, zwingen die Landesregierung zum Handeln. Die Probleme zeigen sich im ländlichen Raum besonders deutlich: Um ein wohnortnahes, umfassendes Schulangebot zu ermöglichen, brauchen wir hier eine Schule, die zusammenwächst und die alle weiterführenden Bildungsangebote bietet kann, und zwar unter Einschluss klarer Perspektiven für einen späteren Erwerb der allgemeinen Hochschulreife.
Die Verbundschule der schwarz-gelben Landesregierung, in der Haupt- und Realschule zusammengefasst wird, löst kein Problem, sondern verschiebt dieses nur um ein paar Jahre. Schon jetzt reichen in einigen Orten die Schülerzahlen auch für die Weiterführung von Verbundschulen nicht mehr aus. Wir wissen: Eltern bevorzugen solche Schulen, die auch gymnasiale Standards anbieten können. Dies ist bei Gemeinschaftsschulen der Fall.

Der Vorwurf der 10 Bürgermeister, die Einführung der Gemeinschaftsschule führe zu einem „Kannibalismus“ bei den bestehenden Schulen vor Ort, ist in der Wortwahl verfehlt und gibt Zeugnis von deren Kirchturmspolitik zu Lasten anderer. Jahrelang haben die weiterführenden Schulen der Mittelzentren vom Schülerzufluss aus den umliegenden Dörfern und Kleinstädten profitiert. Jetzt geht es aber für die kleinen Kommunen (Grundzentren) um die Existenz ihrer letzten Sekundarschule vor Ort. Die Gemeinschaftsschule bietet die Chance, die schulische Grundversorgung zu halten und qualitativ zu verbessern. Festzustellen ist: Der Versuch, Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien möglichst flächendeckend zu erhalten, ist zum Scheitern verurteilt und führt im Ergebnis dazu, dass der Weg zur passenden Schule immer länger wird. Die Gemeinschaftsschule bündelt alle Bildungsgänge wohnortnah unter einem Dach und ermöglicht zudem einen reibungslosen Übergang in die gymnasiale Oberstufe. Die Gymnasien der Mittelzentren können durch Kooperation mit den Gemeinschaftsschulen und in der Folge von dem Übergang deren Schülerinnen und Schüler in die gymnasiale Oberstufe wieder profitieren.

Billerbeck, 18. November 2010

Foto v.l.n.r.: Ali Bas, Warendorf; Norbert Vogelpohl, Coesfeld, Maria Klein-Schmeink, MdB; Norwich Rüße, MdL; Maria Schlieker, Billerbeck; Helmut Fehr, Greven

Presseerklärung zum Castortransport nach Russland

15.11.2010

Mit Schrecken mussten die Bündnisgrünen in Rheine bei ihrer Ortsverbandsitzung am 11.11.2010 feststellen, dass die Bundesregierung sich über das Recht der körperlichen Unversehrtheit und das Informationsrecht der Menschen auf das Gröbste hinwegsetzt.

Anlass war eine fünf Punkte Anfrage anlässlich der Castortransporte die evtl. über das Stadtgebiet nach Rußland ins Atomverseuchte Majak transportiert werden. Die Fraktion der Grünen brachte die Anfrage in der letzten Ratssitzung in den Rat ein.

Die erste Frage war, wann und wo finden Atomtransporte über unser Stadtgebiet statt?

Nunmehr erhielten die Grünen eine Antwort aus dem Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes NRW.

Dieses antwortete, dass Transporttermine und -routen wegen militanter Aktionen und Sicherheitsrisiken für die Polizei nicht bekanntgegeben werden und verweist darauf, dass alle Entscheidungen der Abstimmung der beteiligten Länder und des Bundesämter und Institutionen abgestimmt werden müssen.

Im Klartext bedeutet dies, dass zwar Polizisten geschützt werden, was ja gut ist, aber dies zu Ungunsten des normalen Bürgers und deren Kinder, die wahrlich schutzbedürftiger sind.

Diese können sich der Gefahr nicht entziehen wenn sie zum Beispiel am Bahnhof stehen und die Castortransporte vorbeirollen.

Bündnis 90/ Die Grünen halten es für ein Skandal, dass Bürger/innen nicht frei entscheiden dürfen, ob sie sich der Gefahr entziehen können oder nicht. Wir sehen hier einen erheblichen Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte.

Jörg Winterfeld erwähnte noch, dass das Risiko von Atomunfällen in Dienstunfähigkeitsversicherungen ausgeschlossen ist. Auch hier werden Bürger/innen allein gelassen. Denkt man an den letzten Strahlenunfall in Gronau, dann erkennt man die Ohnmächtigkeit der Bürger/innen gegenüber der Bundesregierung und ihrer Atompolitik, die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Deshalb fordern wir den Atomausstieg, jetzt.

Anfrage zu den Castortransporten nach Majak

Rüße: Nachhaltige und bäuerliche Landwirtschaft statt industrieller Fleischfabriken!

05.11.2010

Nachdem am Wochenende die Uno-Artenschutzkonferenz in Nagoya globale Ziele für einen gerechten und umweltverträglichen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen festgelegt hat, erklärt Norwich Rüße MdL,  landwirtschaftspolitischer Sprecher:

„Die intensive Landwirtschaft ist ökologisch und ökonomisch nicht zukunftsfähig. Schon im Jahr 2020 soll die Landwirtschaft weltweit nachhaltig sein - das fordern auch die Vereinten Nationen. Bis dahin sollen die Überdüngung deutlich reduziert und Subventionen mit negativen Folgen für die Artenvielfalt abgeschafft worden sein.

Für Deutschland bedeutet dies: Eine Landwirtschaft, die nicht in Kreisläufen denkt, sondern massiv auf billige Futtermittelimporte aus außereuropäischen Ländern setzt, hat keine Perspektive. Die fatale Entwicklung, große Hähnchenmast- und Schweinemastanlagen zur Norm zu machen, muss endlich gestoppt werden.

Nach wie vor rühren einige Politikerinnen und Politiker als auch Verbände die Werbetrommel für eine weitere Industrialisierung der Landwirtschaft. Das ist ein Schritt in die falsche Richtung.

Nach diesem jüngsten UNO-Beschluss steht außer Frage, dass nur eine bäuerliche Landwirtschaft zukunftsfähig ist. Bäuerlich heißt: Nachhaltig zu denken und beispielsweise auf gentechnisch veränderte Futtermittel zu verzichten sowie die Fruchtbarkeit der eigenen Äcker zu erhalten. Eine Renaissance bäuerlichen Denkens und bäuerlicher Werte erleben wir derzeit bei allen Diskussionen mit Bäuerinnen und Bauern in ganz NRW. Ein erstes Beispiel ist das vom NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel unterstützte Projekt der ‚Fairen Milch‘, bei der die verantwortlichen Bauern bewusst auf eine hohe Qualität setzen und nicht auf eine weitere Mengensteigerung.

Wir werden uns auf allen Ebenen entsprechend dafür einsetzen, dass überdimensionierte landwirtschaftliche Projekte keine Zukunft haben werden und der UN-Beschluss Gewicht erhält."

Presseerklärung zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke

29.10.2010

Zu den direketen Konsequenzen das Münsterland erläutert Maria Klein-Schmeink in einer Presseerklärung:
"Das ist ein schwarzer Tag für das Münsterland. Die heute beschlossenen Laufzeitverlängerungen werden auch Auswirkungen auf das Zwischenlager Ahaus haben. Die Bundesregierung hat weiterhin keinen Plan wie es mit den Engpässen der Atommüllzwischenlagerung weitergehen soll. Mangels Kapazitäten an den AKW-Standorten wird Ahaus weiter belastet und droht zum dauerhaften Endlager zu werden. In der einzigen deutschen Urananreichungsanlage in Gronau werden künftig
erheblich mehr Brennstäbe hergestellt werden müssen. Damit stellen die Leichtbauhalle in Ahaus und die UAA in Gronau noch stärker als bisher unverantwortliche Risiken für das Münsterland und darüber hinaus dar."

Persönliche Erklärung zur Atom-Abstimmung im Bundestag

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