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08.02.10
Wer wundert sich eigentlich noch über Politikverdrossenheit und geringe Wahlbeteiligung, wenn man die Erklärung der CDU zur vorbehaltlosen Unterstützung von Dieter Jasper und Anerkennung seiner Integrität liest?
Der CDU- Bundesabgeordnete Dieter Jasper hat sich in dem bekannten Titelladen Freie Universität Teufen einen Doktortitel erstanden, mit dem er und die CDU im Bundeswahlkampf geworben haben. Jasper sprach am 27.9.2009 in der WN nach seinem knappen Wahlsieg von einem Vertrauensbeweis der Wähler, mit dem jetzt verantwortungsvoll umzugehen sei. Aber was macht Herr Jasper mit dieser Verantwortung?Erst jetzt und auf Nachfrage streut Jasper Asche auf sein ach so „leichtgläubiges“ Haupt - und macht trotz Schuldeingeständnis, seinen akademischen Titel zu Unrecht geführt zu haben, weiter. Die CDU bedauert, spricht von Integrität, von erfolgreicher Arbeit und Unterstützung. Was dürfen sich Politiker und Parteien eigentlich alles leisten, bevor aus einem nachgewiesenem Fehlverhalten auch Konsequenzen erwachsen? Mit Rückgrat und Anstand hat das Verhalten von Dieter Jasper und der CDU nichts zu tun, sondern legt wieder einmal das Missverhältnis von moralischen Maßstäben von Politikern an sich oder andere offen. Im letzten Jahr wurde Arbeitnehmerinnen wegen Bagatellfällen fristlos gekündigt: die eine hatte zwei Pfandbons im Wert von 1.30 € unterschlagen, die andere einen Klops gegessen. Ich finde, dass in unserer demokratischen Gesellschaft das Maß von Anstand und die Bereitschaft zur Rückendeckung nicht vom Geldbeutel oder politischem Einfluss abhängig sein sollte. Dieter Jasper hat Vertrauen verspielt. Er sollte jetzt – wie versprochen – Verantwortung für sein Fehlverhalten übernehmen und zurücktreten.
Leserbrief von Anne Engelhardt
Kreissprecherin von Bündnis 90/Die Grünen
Lengerich
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