Sehr geehrter Herr Kubendorff,

ergänzend zum Antrag der FDP vom 24.08.2010 und mit einer Begründung versehen legen wir Ihnen hiermit die folgenden Fragen vor mit der Bitte, diese in die Bearbeitung des Antrags einzubeziehen.

Mit freundlichen Grüße
Helmut Fehr

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Fragen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag Steinfurt zu einer Umstrukturierung des Kreisgesundheitsamtes

- Welche Pflichtaufgaben muss der Kreis in diesem Bereich erfüllen?
- Wie stellt die Kreisverwaltung sich zukünftig ihren Zeit gemäßen und bedarfsorientierten Beitrag zu einem funktionierendem Gesundheitssystem vor?
- Wer leistet und organisiert in Zukunft Flächen deckende Präventionsarbeit bzgl. Drogenmissbrauch, Impfschutz, gesunde Kinder, Übergewicht u. Folgekrankheiten, usw.
- Wer berät zukünftig junge Mütter u./ o. Familien in den Bereichen Gesundheitsfür/-vorsorge?
- In welchen Ämtern soll zukünftig das notwendige Fachpersonal angegliedert sein?

Wir stellen diese Fragen vor dem Hintergrund, dass aus unserer Sicht, das Gesundheitsamt der Zukunft vermutlich wieder zurück zu seinen Wurzeln kommen muss. Das Aufgabenfeld wird sich eher ausweiten, denn verringern. Angesichts zunehmender "familiärer Dysfunktionen" wird es mehr Arbeit geben in den Bereichen Beratung, Prävention und schlichte Alltagsbegleitung.

Im Gesundheitswesen ist nach unserer Einschätzung die Zweiklassenmedizin längst Realität, da fallen viele Dinge für KassenpatientInnen einfach weg. Gesund bleiben oder werden hat seinen Preis. Die Menschen gehen weniger zum Arzt, weil sie es sich aus finanzieller Sicht nicht leisten können. Das Ergebnis ist, dass viele Krankheiten zu spät behandelt werden, die Ärzte verlieren den regelmäßigen Kontakt zu ihren PatientInnen und damit die Möglichkeit, präventiv zu arbeiten. Die Folgekosten dieser Fehlentwicklung sind noch nicht abzusehen. Tragen wird sie aber die Gesellschaft.
Gute Arbeit an der richtigen Stelle vermeidet immense langfristige Kosten für die Gesellschaft. Dazu braucht man Fachleute und Netzwerke, das kann nicht mal eben nebenbei von anderen Ämtern mitgemanagt werden.

Elke Schuchtmann-Fehmer
Helmut Fehr
08.09.2010

zurück